Día de los Muertos

Día de los Muertos – Weltkulturerbe und ein Fest der Freude

Calaveritas de Azúcar am Markt in Mérida (Foto: Natalie Mair)
Calaveritas de Azúcar am Markt in Mérida (Foto: Natalie Mair)

 

 

 

Día de los Muertos ist einer der wichtigsten Feiertage in Mexiko und kann als „Tag der Toten“ beschrieben werden. Man glaubt in Mexiko daran, dass die Verstorbenen einmal im Jahr zu ihren Familien und geliebten Menschen zurückkehren. Dieser besondere mexikanische Feiertag wurde 2003 von der UNESCO zum Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit ernannt und wurde somit Teil des Weltkulturerbes.

 

 Die Wurzeln des mexikanischen Totenfestes

 

Día de los Muertos ist ein Fest der Freude, ein Fest, das die indigene und christliche Tradition verbindet. Die indigenen Völker glaubten schon früher daran, dass die Geister der Verstorbenen am Día de los Muertos ihre Familien und Freunde besuchten. Die Hochkulturen der Mayas und Azteken waren davon überzeugt, dass der Tod der Anfang eines neuen Lebens sei, nur ein Übergang in eine Parallelwelt, das Totenreich Mictlan. Denn der Tod ist nicht das Ende, sondern das Leben lediglich eine Station zwischen verschiedenen Daseinsformen. Die indigene Völker feierten Día de los Muertos früher im Juli oder August. Nach der Eroberung wurde dieser Tag jedoch auf Allerheiligen verschoben.

 

 Las Ofrendas – farbenprächtige Altäre für die Verstorbenen

 

Ende Oktober 2013 hatte ich die Gelegenheit den Día de los Muertos hautnah in Mexiko, genauer gesagt in Mérida, mitzuerleben. In Yucatán wird dieses Fest als Hanal Pixán bezeichnet, was so viel wie "Nahrung für die Seelen" bedeutet.  Es war eine faszinierende Zeit für mich. Die Calaveritas de Azúcar (bunte Zuckerfiguren in Form von Schädeln) sind mir beim Schlendern durch den Markt gleich ins Auge gestochen. Am 30. und 31. Oktober wurden die Friedhöfe geschmückt und die Ofrendas (Altäre) aufgebaut. Der 1. und 2. November waren wie ein großes Familienfest. In der ganzen Stadt, vom Zentrum bis hin zum Friedhof, waren Altare in den Wohnungen und vor den Häusern aufgebaut und wunderschön geschmückt.

 

Las Ofrendas sind farbenprächtige Altäre und ein wichtiger Teil des Día de los Muertos. Diese Gabentische werden mit Blumen und Fotos, Speis und Trank für die Verstorbenen geschmückt. Die Altäre beinhalten auch immer die vier grundlegenden Elemente der Natur. Früchte repräsentieren das Element Erde. Das zugeschnittene Papier in verschiedenen Formen und Farben, das sogenannte papel picado, steht für Wind. Gefäße gefüllt mit Getränken, wie zum Beispiel Tequila und Mezcal, repräsentieren das Element Wasser. Die Kerzen und Grabenlichter am Altar stehen für das Element Feuer.

Gabentisch in Mérida, 2016 (Foto: Natalie Mair)
Gabentisch in Mérida, 2016 (Foto: Natalie Mair)

Im Mittelpunkt des Gabentisches stehen meist Fotos der Verstorbenen umgeben von kulinarischen Spezialitäten, vor allem das Lieblingsessen und die Lieblingsgetränke der verstorbenen Familienmitglieder und Freunde. Das süße Totenbrot, das sogenannte pan de muerto, darf am Gabentisch auch nicht fehlen. Diese Gabentische werden vorbereitet, um die Seelen der geliebten Menschen, die diese Welt schon verlassen haben, einmal im Jahr zu empfangen. Der Weihrauchduft weist den Toten den Weg. Auf dem Weg zu den Altären und am Gabentisch dürfen die typisch intensiv duftenden gelb-orangen Ringelblumen, die sogenannten Cempasúchiles auch nicht fehlen.

 

La Catrina in Tirol – ein interkulturelles Fest für Groß und Klein

 

Die Skelettdame La Catrina wurde vom mexikanischen Kupferstecher José Guadalupe Posada entworfen und ist heutzutage ein weltweit bekanntes Symbol für den Tag der Toten. Das mexikanische Fest mit Musik und Tanz, sowie Speis und Trank hat in den letzten Jahren auch in Europa an Bedeutung gewonnen. In Österreich wird seit 2011 zusammen mit Latindade Kulturforum und der mexikanischen Gemeinschaft zu einem Fest der Sinne, der Farben und der Freude eingeladen. Taquería IBK ist dieses Jahr auch Teil vom dieses mexikanischen Totenfestes „Día de los Muertos en Austria“.

 

La Catrina en Tirol Veranstaltung (Foto: Taquería Ibk)
La Catrina en Tirol Veranstaltung (Foto: Taquería Ibk)

Taquería IBK organisiert am Samstag, den 29. Oktober eine „Ofrenda“-Ausstellung, um Menschen in Tirol diese Tradition näher zu bringen. Der Gastgarten verwandelt sich in eine kulturelle Ausstellung mit farbenprächtigen Altären, die von verschiedenen Vereinen und KünstlerInnen geschmückt werden. Musikalische Umrahmung, köstliches Essen und frisch gebackenes süßes Totenbrot (pan de muerto) garantieren einen unvergesslichen Abend. „Día de los Muertos ist eine schöne Art und Weise der MexikanerInnen, uns an Personen zu erinnern, die nicht mehr bei uns sind. Dieser Tag lehrt uns auch, das Leben zu schätzen, denn wir sind nicht für immer hier“, erklärt Pablo Cortés von Taquería.

 

„Quiero morir cantando como mueren las cigarras”

 

Lola Betrán beschreibt in ihrem Lied, dass sie genau wie eine Singzikade sterben möchte, nämlich singend. Am Día de los Muertos feiern wir einen Moment, an dem die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sich überschneiden und alle Personen, die wir jemals kannten genau in diesem Moment Teil von uns sind. Dies ist nur ein kurzer Einblick in die Geschichte und Tradition von Día de los Muertos. Es ist ein Versuch, euch diese Kultur und Tradition näher zu bringen. Día de los Muertos ist jedoch noch viel mehr als hier beschrieben, ein Fest, das man einfach selbst miterleben sollte.

Dia de los Muertos 2013 en Mérida (Foto: Natalie Mair)
Dia de los Muertos 2013 en Mérida (Foto: Natalie Mair)

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Kommentare: 1
  • #1

    Gillian Mair (Donnerstag, 27 Oktober 2016 19:16)

    Very interesting. Would love to be in Mexico to celebrate but La Taqueria is the next best alternative. See you Saturday!